18. September 2019 Richtung China

18. September 2019
Richtung China

Dem war nicht so. Ha. Es war brutal kalt. Ich kam klar, aber Lucas machte seine nächsten eiskalten Erfahrungen. Durchgefroren.

China.

Es sollte nun nach China gehen. War das aufregend. Soviel ( nun gut ok, nein wirklich viel gelesen hatte ich nicht) hatte ich über die Chinesen gehört. Aufwendige Grenzkontrollen, geheime Software die heimlich auf das Telefon und den Computer gespielt werden würde und und und.

Zuerst zu erwähnen sei, dass in ganz China nach der Pekingzeit gerechnet wird. Hier tausende Kilometer weit von Peking entfernt stellten wir unsere Uhren nun 3 Stunden vor.

Die Ausreise aus Kirgistan war schlicht, schnell und freundlich erledigt.
Es folgte nach ein paar Kilometern die erste chinesische Kontrolle, eine kurze Notiz wurde gemacht, die Passnummer notiert, eine weitere Kontrolle wenige hundert Meter weiter, es folgten Fragen wer wir sind, woher wir kommen, wohin wir wollen, wie lange wir bleiben wollten, begleitet mit dem Hinweis dass wir nun bitte vier Kilometer weiterfahren möchten, es blieb auch gar keine andere Möglichkeit, denn die gut überwachte Straße war mit Kameras bestückt und komplett mit Stacheldraht eingezäunt.

Das erste große Grenzgebäude, die Immigration, die Polizei erwartete uns schon.
Fahrrad mit Gepäck die Treppe hoch, unterstützt von einem Polizisten, ins Gebäude geführt, in einem Warteraum auf das folgende Prozedere mit großen Schrifttafel aufgeklärt.
Gepäck wurde geröntgt, Pass gescannt, Körper Scanner, dann Taschen alle auspacken, diverse Fragen beantworten, Erklärungen abgeben.

Warten.
Die nächsten 147 Kilometer, bis zur nächsten Grenzstation, durften wir nicht selber fahren. Es musste ein Taxi, welches wir selber bezahlen mussten, genommen werden.
Dann wiederholte sich alles.

Gepäck wurde gescannt, Fahrrad untersucht, Pass untersucht, Fragen wurden gestellt, wohin, wie lange, warum überhaupt seit ihr nach China gekommen?
Biometrische Daten, Gesichtserkennung, Bilder angefertigt, Fingerabdrücke genommen, Daten verglichen.

Stunden vergingen. Freundlich aber deutlich. Jeder Schritt wurde begleitet. Komische  Zivile waren immer in unserer Nähe, schauten heimlich von der Seite, kannten die Uniformierten, saßen dort und beobachteten jeden Schritt.

An ein weiterfahren war an diesem Tag nicht mehr zudenken.
Wir bekamen unsere Pässe, den ersehnten Stempel, die Erlaubnis weiter zu gehen.
Der Weg nach draussen, raus aus der Grenzstation, bis hinter das Tor, wurde der Pass noch zweimal in Augenschein genommen.
Das war also China?

Hunger und Durst.Rechts hinter der Ausfahrt ein Gebäude mit ein paar Gewerbeeinheiten, auf der Straße wurde gekocht, es roch gut, ein kleines Kontor verkaufte Bier, wir liessen uns nieder, stiessen auf eine ungewöhnliche Einreise, auf ein Ankommen in einem ersehnten Land, auf ein paar unerwartet aufwendige Formalitäten an.
Leckeres Gemüse wurde auf einem großen Feuertopf gegart.

China. Ich freute mich auf das Essen.
Das Essen war gut und lecker, aber es war Plov, es war das uns seit Usbekistan bekannte und schon reichlich genossene Reisgericht, mit einwenig Fleisch, etwas Möhre und viel Reis.

Gegenüber ein Hotel.

Der Preis für die Übernachtung mit Frühstück gut.
Einlasskontrolle, Wächter mit Helm und Stichfester Weste, Schlagstock und Schutzschild, Taschenscanner und Metalldetektoren.
Dann eine Paskontrolle und ein plötzliches auftauchen hektischer Polizisten.
Die Handtücher im Zimmer waren schon etwas sehr genutzt, aber die Bettwäsche war sauber  und schien ungebraucht.

Ich war in China. Na denn gute Nacht.

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