Skandia 12
Es gibt Tage da hat man nicht die Musse zum Fotografieren, keine Zeit sich Notizen zu machen. Das fängt spätestens dann an wenn man das erste Mal von der Rheinströmung erfasst wird.
( Mittagessen gab es auch keins)
Aber mal langsam.
Zeitig aufgestanden, Kaffee gekocht, mit Paul raus in die Kälte, die erste Schleuse und letzte Schleuse für uns ohne lange Wartezeit konnten wir sie passieren, sahen an der Uferbefestigung wie weit das Wasser zurückgegangen, gefallen war.
Und
Niedrigwasser hat der Rhein.
In den letzten zwei Tagen habe ich einiges über Pegel, Pegelstände, gleichwertige Wasserstände, Mindestwassertiefen, und Fahrwasser gelesen und studiert.
Denn ich hatte ganz gehörig Respekt.
Die Skandia hat einen Tiefgang von 1,35 m bis 1,40 m, und oberhalb von Duisburg bis Düsseldorf gibt es einen Pegelstand von 98 cm und jetzt kommt das Wunder, das passt trotzdem. Tatsächlich bedeutet Pegelstand nicht tatsächliche befahrbare Wassertiefe. Aber dazu ein andermal vielleicht mehr.
Die Spannung stieg, und die Spannung blieb, Anspannung, Konzentration, Aufmerksamkeit, und besonders viel Achtsamkeit. Der Rhein schoss uns zwischen drei bis viereinhalb Knoten entgegen, also gute 8 Stunden Kilometer, drückte, lies die Skandia schlingern und tanzen.
Frachter, Tanker, Schubschiffe schieben unser kleines Schiff mit ihrer Bugwelle zur Seite, unsere Augen auf den Tiefenmesser fixiert, nervös gegenlenken, Gas wegnehmen, Gas geben und Haltung bewahren.
Jetzt weiß ich was eine Nussschale ist. Ich glaube ich bin für jedes PS und für jeden Schub denn diese Nauticat bringt dankbar.
Ihr könnt euch kaum vorstellen wie es sich anfühlt wenn unter dir acht Tonnen sich wie auf einem Präsentierteller drehen.
Einige große Industriehäfen, und Anlagen, sie werden von Kohle-Frachtern, Stahlschiffen, Gastanker beliefert verschärften unsere Aufmerksamkeit.
Es war reichlich Verkehr heute.
Ich teilte, es blieb gar nichts anderes übrig, die restlichen Kilometer, den Heimweg bis nach Köln in drei Etappen, zwei Übernachtungen ein. Duisburg für heute, Düsseldorf für morgen und dann Köln.
Etwas schöneres Wetter, klare Sicht, vielleicht auch etwas wärmer das würde ich mir für morgen wünschen.
Aber alles in allem ist es gut gelaufen. Der kleine Hafen in Duisburg, ist unbesetzt, ein Steg war frei, wir finden etwas Wasser um unseren Tank zu reinigen, Paul kann raus, was will man mehr.
Morgen sind wir noch cooler…
( erste mal das Radio an..in Duisburg… es läuft ein Cha-Cha-Cha )