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Vorwort zum 13. September und 14. September 2019

Vorwort zum 13. September und 14. September 2019

Pamir (13. September) und dann weil es einfach zu schwer war (14. September)

Die Geschichte von „dem Stein“ geht manchen auf den Sack.. Die Geschichte ist aber Geschichte, sie ist vergangen und das ist auch in Ordnung so.
Die Geschichte der Reise Richtung China I bis jetzt III  ist aber Teil meines Lebens, Antrieb, Emotion, Geschichte. Sie hat Einfluss gehabt, mein Leben, meinen Alltag geprägt.
Ich habe aus I – III gelernt und neue Erfahrungen geschöpft.
Die Geschichte als vergangen und als Geschichte anzuerkennen, neue Wege zu sehen und zu gehen, heute zu leben ist Teil der neuen Erfahrungen.

 

12. September 2019 Pamir

12. September 2019 28/29 Pamir
Karakul 3800 ü M
0 km

Der Stein

Erfahre mit Erstauen die schnelle Fluktuation der Reisenden. Ob mit Rad, Motorrad, eine geführte Gruppe oder Allrad, sie kommen, spät, schnell, essen etwas, trinken einen Chai, begeben sich auf ein Nachtlager, stehen morgens auf, frühstücken und rauschen weiter.

So habe ich in den ersten 2 Tagen mehrere Motorradfahrer, 4 Radfahrer, einen italienschen Rentner ohne Gepäck und Fahrzeug, zwei kleine Reisegruppen und eine koreanische Familie mit Auto und 2 Freunden mit Motorrad auf dem Weg von Wladiwostok nach Paris in meiner Unterkunft getroffen

Ich hatte mir lange auch Gedanken darüber gemacht, ob der Stein der mir soviel bedeutet, oder bedeutete, überhaupt nach Köln gehörte.
Fast egal aus welchen Gründen nun, kommt er zurück, lege ich ihn zurück wo ich ihn gefunden habe.

2011 hatte ich ihn auf der letzten Anhöhe Tadschikistans gesehen und gefühlt dass er alles in sich barg, wieder spiegelte und mir in dem Moment offenbarte, was meine Fahrt Richtung China 2011 bedeutete, was mich dazu antrieb, was ich gesehen, erfahren und auch gelernt hatte.

Er war der Stein der mir auf dem Herzen lag, auf dem Magen und aber auch der Stein den meine damalige Liebe bei mir im Brett hatte.

Denn eine Reise, alleine, mit soviel Abstand zum Alltag, weg von all den Ablenkungen und auch weg von der Umgebung die mich einzwängte, die Erinnerungen wach hielten, die einen beeinflussten, ein langer, einsamer, auch anstrengender Weg, ist wie eine Klausur.

Man kommt voran.
Man lernt und man bekommt auch Verständnis.

Ich wollte diesen Stein, der Freundschaft, der Erinnerung, auch der Anerkennung, vielleicht auch zum Dank für die schöne Zeit meiner vergangenen Liebe nach der Reise, übergeben.
Freundschaft schließen.
Sie hat den Stein nicht angenommen. Sie hat auch ansonsten nie mehr mit mir gesprochen.
Viele Fragen blieben unbeantwortet.

Tadschikistan war für mich das weiteste, das am schwersten zu erreichende, das unbekannteste und das am schwersten zu bereisende Land. Und das mit einem Motorrad, das hatte ich noch nie gemacht. Das war damals mein Weg, Richtung China, mein Weg raus aus dem Dilemma, aus der Not, aus der Einsamkeit. Mein Weg war eine Suche, eine Suche nach meinem Ich, wer bin ich, was möchte ich, wie geht es weiter?

Acht Jahre später, vieles ist passiert. Viel hatte ich gelernt, erfahren, ist mir passiert, hat sich geändert.

Es war Zeit für mich Abstand zu finden. (von vielem was ich mir aufgehalst hatte, was ich zugelassen hatte, was mir nicht gut getan hatte, was mich krank gemacht hatte, ausgelaugt und kaputt gemacht hatte) Es war Zeit diesen Weg zu beenden.

(Was einem nicht gut tut – lässt man selber zu – das muss nicht sein)

Die Reise Richtung China nun, habe ich mir auch nicht gerade einfach gemacht.

Ich wollte Zeit für mich haben, ohne Ablenkung, auf andere Gedanken kommen und wählte als Ziel nicht nur wieder das am schwersten zu erreichende, das am schwersten zu bereisende Land, mit Pässen über 4600 Meter – sondern ich wählte diesmal zu dem ein Fahrrad und möchte diesmal darüber hinaus auch China erreichen und über den Karakorum Highway nach Pakistan kommen.

Warum?
Tja warum nur? Klausur, Neugierde, Suche, Herausforderung…
Manches Neues habe ich gelernt. Wie auch damals, – so gut mir die Reise, alleine zufahren, auch getan hat – auch diesmal hätte ich manch einen Moment gerne mit jemanden geteilt.
Morgen komme ich nun an die Stelle wo ich den Stein gefunden habe und werde ihn, ohne großes neues Aufheben, einfach zurück legen. Tja.

Ob ich ihm eine zu große Bedeutung vorher geschenkt hatte, ob er nun einfach nicht nach Köln gehört oder aus anderen weiteren Gründen, ist mir heute egal.

Die Geschichte liegt in meinem Herzen.

11. September 2019 Pamir

Mittwoch 11. September 2019 27/29 Pamir
Karakul 3800 ü M
0 Km

Ich begnügte mich mit einem kleinen Spaziergang, machte ein paar Bilder, schrieb die letzten beiden aufregenden Tage auf, sortierte meine Taschen, lud die Akkus, sicherte die Daten.
Morgen hat mein Enkel Geburtstag. Ich kann nicht anrufen, ich habe kein Netz und kein aktuelle Simkarte, er würde bei seinem ersten Geburtstag es wahrscheinlich auch nicht verstehen.

10. September 2019 Pamir

Dienstag 10. September 2019 26/29 Pamir
Ein Abenteuer ist ein Unterfangen mit ungewissem Ausgang
Boris
Über den Ak Baital Pass 4655 m nach Karakul
19,09 km 2 Std 8,85 Durchschnitt 368 hm

Ich wusste nicht wo die Hektik am Morgen herkam. Ich war langsamer. Stefano verabschiedete sich schon recht frühzeitig. Ich hatte weder gefrühstückt noch gepackt.

Schnee lag in der Luft.

Sorge um den aufkommenden Wind, die ungewisse Steigung, die Suche nach Wasser trieb alle, nachdem ich auch mit den Gedanken auch angesteckt worden bin, an.
Gestartet bin ich aber dann doch alleine, ließ sie ziehen, ließ mich nicht beirren. Nur mit meinem Tempo würde ich den Pass schaffen.

Sieben Kilometer waren es bis zu dem Schild mit der Höhenangabe, Ak -Baital Pass 4655 m, es steht gute 200 bis 300 Höhenmeter unter dem eigentlichen Pass, vor den starken Steigung

Eine Hirtenfamilie, so schätzte ich die kleine Ansiedlung, betrieb zum verbesserten Unterhalt ein kleines sehr einfaches Homestay, man konnte Wasser erhalten, Chai, etwas Brot und auch ein Nachtlager, eine Unterkunft finden.

Wasser, Tee und etwas Ruhe. Dass passte mir. In der kleinen Gastwirtschaft traf ich auf ein junges französisches Pärchen. Sie ruhten auch, brauchten Zeit der Erholung die letzten 300 Höhenmeter angehen zu können. 3 Kilometer bis nach oben.
Wir gingen zusammen, ermutigten uns gemeinsam. Erreichten gemeinsam den Pass. Es war unglaublich anstrengend. Eine Stunde mag es gewesen sein, brauchte ich.
Trotzdem, ich war oben. Es wurden Photos gemacht, etwas gelacht und gratuliert, doch der kalte Wind vertrieb uns bald von der Kuppe.

Eine sehr holprige Piste, Wellblech, Sand und Schotter führte runter. Bei der Geschwindigkeit, abwärts, war es verständlich das sich Schrauben lösen, das man Sachen verliert, herausgeschüttelt aus offenen Taschen.

Es wurde Zeit, nach dem anstrengenden Anstieg, der Kräfte zehrenden Kälte, der langen Abfahrt, für eine kleine Pause, für eine heiße Suppe. Ich lud die beiden Mitstreiter ein, ich hatte einen Kocher und auch noch 2 Suppen, von denen ich gerne etwas abgeben wollte.

Auf einem Betonsockel neben der Straße, wir fanden keinen angenehmen Windschutz, baute ich den Kocher auf, schmiss die Fertigsuppe zu dem Wasser und wollte aus meinem Tagesrucksack, er wurde immer oben auf meiner Zeltrolle aufgeschnallt, ein paar Kekse nehmen.

Die Tasche war weg.
Verloren, heruntergerüttelt, aus 2 straffen haltenden Bändern heraus gefallen.
Was tun? Aufgeben?
Ich wollte den Berg nicht mehr rauf.

Ein alter russischer kleiner UAZ, ein Kastenbrot, wie die Russen liebevoll die scheinbar unverwüstlichen Ungetüme nennen, kam nach längerer Zeit. Der erste und einzige Wagen des Tages.

Ich hielt das Fahrzeug an und bat mich zu meiner verlorenen Tasche zu bringen, lies die beiden Franzosen, mein Rad und meine ganze Ausrüstung, mein Essen kurzer Hand in der Annahme eines nur kurzem Unterfangen, zurück. Die Chance, mit einem Wagen zu der Tasche zu kommen, den Berg rauf, musste ich nutzen.

Wir fanden sie.

Nach ungefähr 5 Kilometer lag sie auf der Straße.

Der Beifahrer stieg aus, holte sie, gab sie mir und bat mich nun ihm zu helfen. Er sei Boris, aus Russland, er hatte einen Motorradunfall. Nur ungefähr in 5 Kilometern würde sein Motorrad liegen, er brauche Hilfe es auf die Lkw Pritsche zu verladen.

Das wollte ich gerne machen.

Nun, es waren nur leider keine 5 Kilometer. Es zog sich immer länger, mein Unmut wuchs, ich wurde auch unsicher ob es überhaupt einen Motorradunfall gegeben hatte, ob es einen anderen Grund gäbe, einen scheinheiliger Vorwand.

Was sollte ich tun. Abspringen. Zum Anhalten zwingen. Abwarten.

Vertrauen und aufs Bauchgefühl hören.

35 Kilometer, nach bald eine Stunde Fahrzeit entfernt, wir hatten den Ak-Baital Pass schon lange wieder überfahren, stand eine kaputte Kawasaki. Ich betrachtete die Piste, die eingeschlagene Frontscheibe, die Schäden an dem Bike. Ich konnte Boris seine Verzweiflung und seine Bitte um Hilfe verstehen. Er brauchte Hilfe.

Der UAZ wurde abseits der Straße, über den Geröllhügel gelenkt, so dass die Pritsche sich im Verhältnis zu dem Niveau der Straße senkte. Wir wuchteten das Wrack auf die Pritsche, Boris setze sich nach hinten, gab mir den warmen, windstillen Beifahrersitz.

Die Fahrt zurück begann.

Hatten die Franzosen gegessen, gewartet? Sie saßen draußen im eiskalten Wind? Ohne Schutz. Ich machte mir Sorgen, Gedanken. Was werden sie gedacht haben?
Zweieinhalbstunden später war ich zurück. Ich war nervös.

Niemand mehr da.
Mein Rad stand da, der Kocher nicht genutzt, das Essen nicht gegessen, meine Kamera in der Lenkertasche, mein Rad, meine ganze Ausrüstung.   Alles da.
Ich konnte es ihnen nicht verdenken. Was sollten sie tun? Was hätten sie tun können?
Sie hatten die Sachen etwas zusammengepackt, vor dem Wind teils mit Steinen beschwert.
Der Tag verging, das Wetter unangenehm, die Lage unbekannt, sie mussten sich um sich kümmern.

Alleine wollte ich nicht weiter radeln, nahm das Angebot von Boris an mit ihm mit dem UAZ nach Karakul zu fahren.
Nach 20 Kilometern sah ich die Räder der beiden Franzosen am Wegesrand vor einer Behausung liegen. Ich bat zu halten, ging runter und fand die Beiden in ihrem Unterschlupf.
Sie wollten schon die Polizei holen sagten sie, mich suchen lassen, sie waren unschlüssig und kurz vor Verzweiflung, was hätten sie tun sollen, können?
Ich beruhigte sie, denn nun hat sich alles für alle zum Guten gewendet. Sie haben ein Dach über den Kopf, Ihnen, Boris und mir ging es gut, das Motorrad gefunden und verladen und ich hatte nicht nur die eine Tasche gefunden, auch meine ganze Ausrüstung zurück.

 

So musste es sein. So sollte es sein. Wer hätte morgens das gedacht was der Tag bringt.

Mit Zuversicht und gutem Willen wird alles gut.

 

In Murghab steuerte ich direkt die Unterkunft, die mich vor 8 Jahren beherbergte, an. Es hat sich kaum etwas geändert. Die Mutter schafft immer noch, ob es den Alten noch irgendwo gibt konnte ich nicht ersehen, die junge Frau von damals stellte sich als die Schwester derer die nun heute hier schafft heraus….ansonsten ist alles beim alten.. die scheinbar verlassenen Häuser in Karakul, halbverfallen, teils renoviert, menschenleere Straßen, der Blick auf die Schnee bedeckten Berge, das tiefe Blau des aufgewühltem Sees, ein strahlender blauer Himmel, grell weiße Wölkchen, die Ruhe…und der eiskalte, pfeifende Wind.

 

Jetzt hieß es die Ruhe nach der Anstrengung und Aufregung geniessen.  Drei Nächte werde ich vielleicht in Karakul bleiben. Die seltsame Atmosphäre des Ortes atmen, durch die scheinbare tote Gegend streifen, bei der tadschikischen Familie wohnen, ein Hauch einer Ahnung bekommen wie hier der Alltag gestaltet wird, das Wasser zum kochen vom Brunnen geholt, der Ofen für das Bad mit Jakdung vorgeheizt wird.

 

(Stefano in der Herberge getroffen – die Franzosen sind irgendwo- die Tandem Italiener in einer anderen Absteige)

9. September 2019 Pamir

Montag 9.September 2019 25/29 Pamir
Aufbruch zum Ak Baital Pass
66,84km 5:26 Std., 12,26 Durchschnitt 740 hm • auf 4280 m

Es musste ja irgendwann weiter gehen. Unbeachtet wer an diesem Tag alles wann und ob überhaupt startet, habe ich in Ruhe meine Sachen gepackt, zu dem regulären Frühstück im Hotel noch eine Portion Müsli verputzt, 6 Liter Wasser gebunkert und ein letztes Mal eine Nachricht, da meine Simkarte zudem ausgelaufen ist, nach Hause geschickt, dass ich starten werde.

Ich liess es langsam angehen. Wollte von Anfang an meine Kraft sparen und einteilen.
Drei Franzosen sind mit mir unterwegs, Herve, Phillipe und Francis.
Zu Beginn entsprach ihre Geschwindigkeit meiner, wir tranken bei einer kurzen Pause einen Kaffee zusammen, aßen bei einer weiteren Pause unser Mittagessen.
Die Italiener mit dem Tandem schlossen auf und fuhren bald auch schon weit voraus.

Es war spannend wieder zu fahren, endlich dachte ich, die Berge, die Landschaft motivierte mich zudem.

Doch die Anfangseuphorie lies irgendwann auch nach. Die Höhe, wir waren auf ungefähr 4000 m,  spürte ich. Die Atmung ging schneller, die Gänge wurden kleiner gewählt, ich wurde langsamer, Rampen machten mir immer mehr zu schaffen.

Die Abstände zu den Anderen wurde immer größer.
Wind kam auf. Gegenwind, eiskalt. Immer ab Mittag kommt der Wind auf, unerbittlich und hart.
Bei 55 Km, der gefahrene Abstand von Murghab, sollte noch ein geeigneter Campingspott sein, Wasser durch einen kleinen Fluss zu Verfügung stehen.
In der Ferne sah ich die Franzosen, dass sie ihn nicht wählten, weiter fuhren.

Ich hätte den Platz genommen, ihn akzeptiert, auch wenn mein Tagesziel auf ungefähr 65 Km lag, hätte ich mich gerne, in der Gemeinschaft, müde und um mich nicht weiter zu überfordern, dort niedergelassen.

Sollte ich ihnen nachfahren?

Ich tat es und bereute es nach wenigen Kilometern. Die Höhe, die Kälte, der Gegenwind, der Weg stieg steig an, ich schnaubte, musste oft stehen bleiben, durchatmen, ausruhen. Ein weiterer Pullover, ein weiteres Halstuch, Mütze und Kapuze der Daunenjacke, die Regenhose zum Windschutz und ein weiteres paar dicke Socken musste ich anziehen.

Spürte Tränen in meinen Augen vor Erschöpfung, die Härte, die Not und den Willen trotzdem den nächsten geeigneten Zeltplatz zu erreichen, machten mich traurig und trieb zu Besorgnis und doch spürte und empfand ich eine Hand auf meiner Schulter, einen Willen, weisend, Mut gebend und bestärkend weiter zu fahren, weiter zu kämpfen, durchzuhalten.

Ich musste einen Platz finden. Ich konnte nicht mehr. Er sollte etwas von der Straße abgelegen sein, Wasser bieten, Wind  geschützt sein.

Von den Anderen war niemand mehr zu sehen, der Himmel verhangen, Schnee lag in der Luft, die Sonne wurde schon von den ersten Bergrücken verdeckt, die Temperatur sank zu nehmend merklich.

Es gab keine ruhigen Ecken mehr, die Bäche ausgetrocknet, Geröllfelder, steinig, Abhänge.

Gegen den Wind, in der Höhe, kam ich teilweise nur noch in kleinen Schritten voran, ausgelaugt, mal waren es ein paar hundert Meter. Sieben oder acht Kilometer fuhr ich vielleicht noch in einer Stunde.

Der Blick fiel immer öfter auf meinen Tacho, bei 60 km, 62 km, die nächste Wasserstelle sollte bei 65 km sein. Doch es war auch nur ein weiteres ausgetrocknetes Geröllfeld.
Mir reichte es. Ich gab es auf zu den Anderen auf zuschließen, Wasser zu finden, mein Rest Wasser, 1 Liter den ich noch hatte mussten reichen, für Abendessen und Frühstück.
Ich wurde über den Tag, über meine 6 Liter die ich mitschleppte, oft belächelt.
Es stand fest, wenn ich kein Wasser vor dem Pass, am nächsten Tag finden sollte, war der Pass nicht mehr zu fahren, für mich nicht mehr erreichbar, müsste ich abbrechen.
Auf einer flachen Brücke, ich wollte meine Position bestimmen, sah ich in dem ausgetrockneten Streifen Reifenspuren hinunterführen. Intuitiv rief ich – Hee – Hee – Hallooo.
Aus dem Schatten unter der Brücke trat Stefano hervor. Er und die drei Franzosen hatten sich unter die Brücke verkrochen, bauten ihr Lager gerade auf.

Die letzte Stunde vor der Dunkelheit, erschöpft, fertig, müde, nutze ich so schnell, routiniert und zielgerichtet wie ich es nur noch konnte. Das Zelt aufbauen, das Lager richten, eine kleine Suppe kochen, Nudeln hineingeworfen, gegessen, ins Zelt gekrochen, Taschenlampe, Brille, Wecker in Reichweite meines Hände gelegt, warme Sachen wenn es arg kalt werden sollte heraus gelegt, Ohropax rein, hingelegt, es wurde dunkel, die Franzosen plärrten noch einwenig, Stefano schlief und schnarchte schon, drehte ich mich um. Es war dunkel und 19:00 Uhr

66,84km 5:26 Std., 12,26 km/h Durchschnitt 740 hm • Schlafplatz auf 4280 m