Einigkeit

Einigkeit,
auch aus der Freude heraus, dem guten Gefühl, aus der gleichen Heimat heraus gestartet zu sein, durch erste Gespräche sich gut gewogen, kurz vor der Reise in Köln kennen gelernt und auch sehnlichst ein wenig erwartet.
Ich traf Christoph aus dem Agnesviertel in Tiflis.
Vor drei Tagen ging es dann gemeinsam los, aus Tiflis Richtung Aserbeidschan. Verabredet ist es grob bis nach Baku gemeinsam zu fahren. Wie weit wir zusammen kommen werden weiß ich noch nicht. Er ist sehr gutmütig. Doch auch ihn treibt ein wenig die Zeit. Langfristig gedacht wollen wir sogar den Pamir zusammen fahren. Doch bis dahin ist es noch sehr weit. Sein Weg führt über den Iran, er will auch versuchen in Teheran ein China Visum zu bekommen, mein Weg führt über das kaspische Meer, über Kasachstan nach Usbekistan.
Ja, er ist sehr gutmütig. Er ist trainierter, leichter, schneller, vielleicht auch noch stärker, lass es gute 25 % sein. In seiner Jugend liegt die Kraft, ich stemme meine 30 Kilo mehr, vielleicht auch zehn Kilo Gepäck mehr, in dem ich die Zähne zusammenbeißen, meine Atmung kontrolliere, notwendige Pausen einhalten und hoffe so das unsere Weiterfahrt länger anhält, dass meine Geschwindigkeit ihm reicht.

Nach zwei Tagen sind wir in Lagodechi, im Greenhouse, angekommen.

Das greenhouse, ein Hostel in Karechi, ist noch im Aufbau, das greenhouse in Lagodechi ist perfekt. Ein Idyll. Umgeben von einem Garten, schattenspendenden Obstbäumen, Weinreben, Blumenbeete. Gewachsene Strukturen, gepflegtes Ambiente, liebevolle Details, massives Parkett, aus Esche, Obstbäumen, Kastanie, hohe Türen, großzügige helle Räume, modernisierte Bäder.

Nana, die Dame des Hauses, spricht ein bisschen deutsch, aber alle Wünsche liest sie von den Lippen ab.
Die Fahrräder, wurde des Nachts mit einer Plane abgedeckt.

Heute wollten wir weiterfahren. Ich trinke meine zweite Tasse Kaffee, serviert auf der Terrasse. Frühstück. Es gibt Obst, Pflaumen, Melone, eine selbst gemachte Marmelade aus Himbeeren, Tomaten und Gurken, Käse, Gebackenes Ei und ein Estragon Schnaps.

So viel Ruhe, Wohlgefallen, eine Einladung zum verweilen, strahlt dieses prächtige Haus aus.
Christoph und ich schauen uns an. Nicht alles ist schon vollständig eingespielt, manchmal ist man vorsichtig seine Bedürfnisse zu nennen, ich ordne mich lieber ein wenig unter, es ist auch eine Selbstverständlichkeit des Respekts einem anderen, selbstständigen, Reisenden gegenüber, um die Gemeinsamkeit für weitere Tage unbeschwert zu genießen, ich mache das gerne, nehme mich da ohne Aufwand zurück.
Schon gestern, kurz nach der Ankunft, warf ich, aus kam aus dem Inneren, aus dem Herzen, in den Raum, hier kann man auch 14 Tage bleiben. Es trifft zu. Christof spricht es an, ich stimme zu, hier bleiben wir eine weitere Nacht.

Daher, jetzt, komme ich heute zum Schreiben.

Die beiden letzten Tage davor, die beiden Fahrtage, waren wunderbar. Ja sie waren anstrengend, der erste mehr als der zweite, der erste war stressiger als der zweite, der erste war oft von starkem Verkehr beeinflusst, war heißer, war länger. aber wir kamen voran.
Christoph wäre vielleicht weiter gefahren, mir hatte es gereicht. So ein Team muss sich nicht nur einspielen, harmonisch sein, es muss auch Kräfte mäßig passen. Ich arbeite dran.
14 Tage Schlendrian, abends der Wein und das gute Essen, dann Tiflis, Vorbereitungen zum China Visum, dann die Hochzeit, der Flug nach Köln und zurück, wenig Training, viel Zerstreuung.
Das hat Spuren hinterlassen, bei meiner Kondition, bei meiner Kraft, die Berge rauf, die ich nur schwerlich leugnen konnte.
Ich werde gleich in meinem Buch weiter lesen, Daten sichern und nichts tun.
Aber morgen geht es nach Aserbaidschan. Sicher

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