von Mölln nach Köln – Skandia Bericht 1

Skandia 1

Unbestimmt
Ein Abenteuer ist ein Unterfangen mit ungewissem Ausgang- stimmt.

Wochen haben wir gewartet, Ersatzteile fehlten, Kranführer waren im Urlaub, Bootsbauer in der Berufsschule, unsere Zeit verstrich, ungewollt und wenig sinnvoll genutzt in Köln, bis der erste Hinweis kam, die Skandia soll am Mittwoch den 18. November reisefertig sein.
Nach Köln will ich sie bringen, zumindest einmal. Der Weg über die Kanäle, durch Schleusen, und einem Hebewerk das die Skandia über 35 m in die Höhe heben soll, 623 Kilometern Wasserstraßen liegen vor uns.

Durch die Verzögerung, nun von fast 2 Monaten, steigert sich dieses kleine Unterfangen in für mich noch vollkommen unübersichtliche Dimensionen. Wir sind Mitte November. Die Jachthäfen sollen überwiegend geschlossen sein, es wird keinen Landstrom, kaum Duschen, Restaurants staatliche verordnet geschlossen, und auf der Strecke kaum Festmacher die uns erlauben zu nächtigen und Bootsmann Paul an Land zu bringen, geben.

Naja
Und fahren lernen müssen wir die alte Lady auch noch. Denn von echter Erfahrung kann ich nicht sprechen.

Mittwoch Abend, es zog mich durchaus wieder zur Waldsiedlung, ich erinnerte mich an die tiefliegenden Kraniche, den Wildgänsen und der durchs Mark gehende Brunftgehabe der Hirsche, dem naheliegenden See, den Waldspaziergängen.

Schön dort willkommen zu sein.
Der Bulli unserer lieben Mitbewohnerin, Fahruntersatz und Schlafplatz, war hervorragend und vollkommen ausreichend.
Luxus war der Sternenhimmel, das Essen, der Teller auf dem Schoß vor dem Lagerfeuer dass uns vor der eisigen Nacht im Auto noch aufwärmen sollte und die Gespräche mit einem Freund.

Der heutige Tag, der Donnerstag, war dann alles andere als locker.
Die Nauticat 33 stand zum kranen bereit. Vor mir stand das Schiff in den Startlöchern, gab vor bereit zusein zum Ende der Welt auf zu brechen.
Ich war es nicht.
Die Nauticat auch nicht.

Teile fehlten, Toilette ging nicht, eine neue holte ich aus Lübeck, gps Kabel fehlten Verbindungen…. über den Rest, blickte ich mühsam hinweg.
Meine ersten Fahrübungen standen an, mussten wegen noch ablaufender Reparaturen verschoben werden, wichtige Lehrstunden schrumpfen zu Minuten.
Egal.
Wenn es einfach wäre, könnte es ja jeder.
Nur Paul sah es locker. Hüpfte rein und raus, lief während der Fahrt, der Wind frischte erheblich auf, übers Deck.

Jens und Christian, sie fuhren, segelten manch eine Seemeile mit der Skandia, zusammen, geben uns derzeit den Rückhalt, und den Schups morgen ins kalte Wasser.

Dann heißt es Leinen los.

Von Mölln nach Köln

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