Dieses ausbrechen aus dem Alltag war damals schon verdammt schwer. Nach 25 Jahren klotzen und mit Scheuklappen immer dem Mammon nach, linientreu, unbeirrt, Familie entzweit, den “Schwiegereltern” nicht gut genug, war der neue Start ins Leben schwer.
Mit einem Motorrad ging es 2011 das erste mal los. Meine “Rosa”, eine damals 25 Jahre alte BMW Dame begleitet mich treu auf meinem Weg. Trug mich, begleitet mich und war mein Kumpel.
2014 die zweite Reise wieder über 25.000 Kilometer wieder über 5 Monate..wieder Richtung China.
Doch mit einem Motorrad, mit einem Motorradanzug, mit Helm und Handschuhen umgab ich mich immer mit einem Panzer und weiterhin mit Scheuklappen unter dem Helm.
Man kann (alleine) mit einem Motorrad reisen, sich tragen lassen, und vorankommen. Sich wie ein coller Cowboy fühlen. Der Sonne entgegen reiten.
Aber man hat irgendwie immer noch einen Schutzwall mit dem man ins Unbekannte,in die Fremde aufbricht, und 300 Kilo am Bein.
Jetzt will ich mit einem Fahrrad reisen. Tiefer eintauchen, näher dran, sensibler, offener zu allen Begegnungen sein. Goethe sagte, nur wo man zu Fuss war- war man wirklich.. Nun meine Füße können die Pedalen treten – gehen und weite Wanderungen gehen mit meinem zertrümmerten Fuss nicht – aber mit dem Rad (Das wusste Goethe damals noch nicht ) komme ich über Land voran.
Dazu kommt der Zeitgewinn. Mit einem Motorrad ist man schon näher an den Orten und Menschen als ein Wohnmobil, ein Auto oder gar ein Overländer… aber mit einem Motorrad ist man aber auch schnell wieder weg. Zu schnell.
Ich werde langsamer und bedächtiger mit dem Rad reisen – so hoffe ich.
Durchschnittsgeschwindigkeit 1500 km im Monat – 18.000 im Jahr.
Wollen wir es mal versuchen, wir werden sehen wie weit ich komme.