Guten Morgen. Losmachen der Leinen im Morgengrauen, ablegen mit den ersten Sonnenstrahlen. Das Deck ist noch gefroren. Pott Kaffee steht bereit. Paul steht Wache an Deck. Mit halber Kraft voraus. (Marschgeschwindigkeit 10 km/h)
Skandia 7
Gefrorene Eistropfen entlang der Reling reiben an den Handflächen, eiskalt, der Weg zu den Festmachern glatt und nass, aus dem frühen Morgennebel erkennen wir nur schwach merklich das aus der Ferne sich mit leisen dumpfen Rumoren nähernde Frachtschiff. Ist es noch zu früh um abzulegen? Der Schleier des Morgen waberte über die Felder, durchdrang die säumenden Bewaldung und fiel dicht auf das vor uns liegende Wasser. Unser Blick durchdrang nur wenige Meter.
Einen Moment warteten wir noch ab, hofften auf einen auffrischenden Windstoß, Sonnenstrahlen die den Nebel auflösen würde.
Voller Zuversicht und in der Hoffnung dass der Blick sich hinter den nächsten Metern öffnete starteten wir, um 8:00 Uhr , mit der Skandia entlang der goldgelben, maronenbraunen und blutroten, herbstlichen, den Kanal säumender, Laubbäume, in den Tag.
Einzelne Blätter, kürzlich in den Morgenstunden von einer leichten Brise auf das dunkle gräulich Nass frisch gefallen, tanzenden und drehten sich langsam zwischen den Wellen und geleiteten vom Bug geschoben wippend zur Seite.
63 Kilometern heute.
Reisen, fahren, sinnieren, abwechselnd lenken und achtsam sein, dann Kaffee trinkend mit einem Buch in der Hand die niedersächsische Landschaft vorbei gleiten lassen, einnicken von dem gleichbleibenden klopfen des schweren Diesels besänftigt verträumt aus dem Fenster schauen.
Geht doch.
Wir hätten noch ein gutes Stück weiter fahren können, es war vor drei Uhr, als wir uns entschlossen den Anleger bei Bad Essen zu nehmen und den Nachmittag noch für ein paar Besorgungen zu nutzen.
Neben den wichtigsten Lebensmitteln holten wir auch noch mal 5 Liter Wasser zum Kaffee und Tee kochen… das reicht erstmal.
Heute gab es ein Ankerbier und ein Standheizungsreparaturbier, das war notwendig, denn es wird bitterlichst kalt in der Nacht und nachher keinen Rotwein, der ist zum Glück auch alle- besser so, denn die letzte Nacht war auch wieder leicht „unterbrochen“.
Gute Nacht
( und ja heute ging es über die Weser … ein richtiges Autobahnkreuz für Schiffe, das war verdammt beeindruckend)
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