Skandia 4 / 22.11.2020
15:30
Die Skandia macht fest bei Kilometern 24 auf dem Elbe Seiten Kanal.
Niemandsland. Das nächste Bauernhaus ist weit entfernt. Flaches Land, Äcker umgeben uns Das Telefonnetz bricht regelmäßig ab.
Weiter geht es heute leider nicht mehr. Wieder eine Nacht ohne zusätzlichen Strom, was uns nichts ausmacht, die Nauticat ist recht autark, aber der Anleger 24 Kilometern vor der Einmündung in den Mittellandkanal ist auch ohne eine Wasserversorgung. Noch kommen wir aus, doch betrachten wir den Füllstandanzeiger mit etwas Sorge.
Bis zu dem nächsten Jachthafen, gute 30 Kilometern, hätten wir aber auch nicht mehr, die Dämmerung setzte bald schon ein, schaffen können.
Alles nur weil man uns eine zweieinhalb stündige Entspannung, mentale Vorbereitungsphase, vor der Schleusung gönnte und uns pausieren lies.
Mit dem Blick auf das kolossale Bauwerk, 28 Meter Hub, eine Betonschlucht, nass, kalt, schwarz bis in ein tiefes oliv braun, schmierig, Schlick der die Wände bis zum Himmel bedeckt, verging das warten, die Zeit,bis zur Aufforderung in den Tempel einzufahren, wie im Flug.
Ein großes Schubschiff fuhr voran, sein Schraubenwasser rumorte, brodelte, trieb die Nauticat mit ihren zehn Metern und fast acht Tonnen wie eine Feder über einem Badewannen Abfluss. Abstand halten, warten, langsam nähern.
Und es ging.
Es ging gut.
Es läuft.
Ab jetzt sind wir entspannter.
Paul erkundet neben dem Festmacher die Felder.
Jetzt ist es zehn nach vier.
Zeit fürn Bier.
Gerne nehmen wir morgen früh gegen 7:30 Uhr frische noch warme Brötchen an- wenn einer zufällig hier vorbei kommt ( also ich meine an einem guten Bäcker vorbei kommt)