der Hafen

Angelegt?

Ich würde gerne mit der Überschrift nicht zu viel verraten, würde gerne mit der Überschrift euch einen Reiz geben mehr zu lesen, euch reizen dass ihr euch Zeit nehmt, euch erzählen zu können was geschah, wie es mir erging, und wie es weitergeht – hoffentlich.

Denn ich begründe meine Tat, meine Handeln mit einer Hoffnung, einer Hoffnung auf den Hafen gefunden zu haben, lege das Reisen ruhend, einen Hafen erreicht zu haben.
Das Gute liegt manchmal so nah, oft in der Ferne gesucht, war, offensichtlich war, ist der Blick getrübt gewesen, emotional, von Bilder, unbestimmte, fremdbestimmter Reize aus Werbung, aus Not und Ängsten geschürt.

Fünfzig Tage war ich auf der Skandia unterwegs, lag in duzend Häfen, das war nicht viel denke ich, erfuhr etwas von der weite des Meeres, von Sehnsucht, und roch etwas, ein ganz kleines bisschen von dem Seemannsleben, entfernt von einem Hafen, von einer Heimat, von einem Zuhause zusein.

Wollte ich das?
Und dann darf und kann ich auch Mut machen: wer die Türen aufstösst, wer losgeht, sich aufmacht, sich öffnet, auch für Neues, wird belohnt, denn es fügt sich dann doch alles.

Ich habe auf Usedom angelegt.

Ruhe, Natur, Wasser, das Haff zum einen, das Meer, die Ostsee zu anderen Seite, Wald, Wiesen und Tiere…..
nach 50 Tagen legt ich in Karnin an, unweit des Ortes Usedom auf Usedom, wollte von da aus das Land und die Leute erkunden, mich einfühlen, unbestimmt war da ein Gefühl von Neugierde, Wohlgefallen, Verbundenheit. Ich ging mit Paul am Ufer spazieren, durchstreifte dichte Wälder, erblickte weitreichende große Felder, Raps, Getreide, Meis, Wiesen für die Heugewinnung, Rinder die ruhig äsend in der leicht hügeligen Landschaft anschaulich den Tag verbrachten, den Kern des Ortes Usedom beschaulich, etwas pittoresk, verschlafen.

Natur, sehr viel Natur, auf der Insel ist der Naturschutz, die Landschaft, das Bild, Groß geschrieben.
Ja natürlich gibt es auch den Tourismus, es wird auch versucht in schonend in den kleinen Ortschaften zu integrieren, aber an manchen Stellen an der Küste, gibt es schon recht viel Trubel – doch im Hinterland ist es ursprünglicher, bedächtiger, alte Straßen rappelig, Alleen eng, ruhiger.

Ich traf auf alte Kontakte, alte Bekannte, neue Freunde, machte schnell neue Bekanntschaften, und bekannte Makler, und traf eine mir schon bekannte Maklerin wieder.
Und da bestätigte sich – es gibt keine Zufälle, es gibt Fügungen, es gibt Momente, Möglichkeiten, und dann muss man sich entscheiden, zugreifen, vielleicht doch risikobereit sein, oder aus dem Bauch heraus und mit Gefühlen heraus dem Herzen folgen, und wer nicht wagt der nicht gewinnt.
Nach einer Woche auf Usedom, stellte man mir ein Haus vor das verkauft werden würde, stellte mir eine zweite Hälfte des Hauses in Aussicht, Ich stellte mich den Verkäufern vor, und entschied aus dem Bauch, mit dem Herzen, mit gutem Gewissen, sofort, voller Hoffnung, voller neuer Ideen, Träume und Visionen, hier möchte ich hin, hier möchte ich bleiben, hier fühle ich mich wohl, hier passe ich hin, dass möchte ich erstehen,.- das werde ich kaufen- das wird mein Hafen, mein Zuhause.

am 27. Juli waren wir beim Notar – ich habe einen Vierseitenhof mit einer langen Geschichte, eine alte Gaststätte, einen kleinen Hotelbetrieb, eine ehemalige Kutscherstation, einen Garten und ein paar große Wiesen gekauft.
Seit vier Wochen arbeite ich im Garten, schneide die über Jahren wuchernden Hecken zurück, mähe das Gras, befreie ich den Garten aus seinem Schlaf.

Nun verkaufe und löse ich in Köln alles auf. Das Haus meines Vaters, Geburtsort meines Sohnes, kurzfristiger Lebenspunkt meiner Tochter, es war Segen, Last und Bürde, gab mir viele Chancen, beruflich, privat, Rückhalt, kostete mich viel Energie, Zeit, Lebenszeit, kettete mich.
es war überbewertet.
Jetzt trenne ich mich Emotionslos.
Finde in dem Haus Littmann, norddeutscher Hof was eigenes, etwas das zu mir passt, Stil , Ausstrahlung, Gefühl, Ruhe, Platz, mehr Platz. Einen unglaublichen Garten, die Nähe zum Meer, zum Wald, Natur, ein kleines Restaurant, eine kleine Herberge, Platz für Freunde, für Menschen, Leute mit gleicher Gesinnung, Interessen und Herzen.
Mit ganz vielen tollen Visionen.

Ich bin sehr dankbar das ich dieses Haus erstehen durfte und glücklich.

Wir haben nicht viel Zeit.
Wir haben nur die Zeit die uns zu Verfügung steht, ungewiss wie lange, unbestimmt, nutzt sie, nutzt sie jetzt.
Ich nutze sie.
und freue mich auf einen Austausch, einen Austausch von Gedanken, Meinungen und freue mich auch auf Leute die sich gerne auf ein Projekt ein denken, einfühlen und mit eingehen können.
Vielleicht habe ich in den ehemaligen Werkstätten, Räumen des Hofes Platz für einen Schlosser, einem Imker, einem Koch oder Köchin, ungeimpft, einem, einer! die gerne Lust mit an Tinyhouses, Zigeunerwagen bauen hat, an Leuten die Lust auf SoLaWi (soziale Landwirtschaft) haben, an Philosophen, Träumern, Menschen mit Herz und Verstand.

(Ich drücke allen die morgen am 1.August für sich, für uns, für mich mit in Berlin für Freiheit und Liebe auf die Straße gehen die Daumen und sage danke!!!)

Wir haben nicht mehr viel Zeit.

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