Author Archives: derspurensucher

Hey Perle

Hey Perle,
wie weit wirst Du mich begleiten? Wieviel willst Du erfahren? Denkst Du darüber nach, noch nach ob Du etwas über Gedanken erfahren willst?
Würde es immer noch weh tun, dass Du weiterhin nichts zulassen wolltest? Es wäre schade, denn ich würde gerne meine Erfahrungen dieser neuen Reise mit Dir teilen.

Hätten wir nicht besser früher alles einmal aufräumen und klären können? und jedem Verständnis, Respekt und seinen Segen? Habe ich das nicht schon so oft gefragt?
es fehlte einfach der Mut.
so viele unbeantwortete Fragen…und keine Antwort.

Hey Perle,
hast Du den richtigen Weg gefunden?
Bekommst Du so alles was Du suchst? ist es echt? oder ist es auch wieder eine kleine Flucht?

Was machen die Hände die dich halten, die Gedanken die dich führen, die von Dir verlangen, erwarten und dich binden? Die Worte, Versprechungen, Drohungen?

Hey Perle,
es ist ein Kampf.
Es ist auch bei mir ein Kampf. Es dürfte nie ein Kampf sein. Kampf ist Unterdrückung.

Lass die Herzen doch leben. Liebe ist ein Geben ohne Anspruch.
Welchen Anspruch hast Du gestellt? so wie man immer mehr und immer weiter viele Ansprüche an Dich gestellte hat, stellt?
Es erdrückt.
Ansprüche erdrücken, ersticken. Man will den Ansprüchen gerecht werden, man beginnt für andere Ansprüche zu sein, da zu sein, Sein eigenes Sein erstickt, erlischt, man kann nicht mehr lieben – weil man nicht mehr selber ist.
Es war erdrückend, nicht genommen worden zusein, gelassen wie man ist, geliebt dafür zu sein. einfach nur da zusein.

Du bist weit weg. weit weit weg.
Vielleicht ist das dann auch ein Grund den Stein, wieder weit weit weg zu bringen..so weit wie nur zwei Herzen getrennt werden können? – sein können
Nein .
Der Stein wird dann wieder dort sein wo er war,
wo er herkam und dort alles weiterhin in sich bergen, für eine Geschichte stehen, für ein Leben, eine Liebe….für eine tolle Zeit.

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ein neugieriger Junge, aufgeweckt, lebensfroh, spielend

Aller Anfang ist schwer

Aller Anfang ist schwer…..

Startpunkt sollte Regensburg sein, da ich im letzten Sommer auf meiner ersten Etappe Richtung China, die Strecke Regensburg Passau etwas geschludert hatte. Auf der gut sechsstündigen Autobahnfahrt, Geraldine brachte mich, gab es keine Insekteneinschläge auf der Frontscheibe.
Ein letztes Abendessen in Regensburg beim „dicken Mann“ wie treffend, eine Nacht im Zelt auf dem Campingplatz ohne Rezeptionist und ein letztes Frühstück am Mittwochmorgen im Café Lila.

Ich wollte mich gar nicht so wirklich richtig loseisen, trank einen weiteren Kaffee, ließ in Gedanken die letzten Tage Revue passieren.
Jetzt soll es also losgehen. Diesen Tag hatte ich mir schon vor über einem Jahr als Starttag gewählt…. Jetzt saß ich da auf der Bank im Café, fühlte mich wie ein kleiner Schuljunge der zurück in eine ungeliebte Klasse oder zum Sportunterricht, den er hasste, geschickt wurde.
Gezwungen. Aber ich habe mich gezwungen, letztendlich habe ich mich dazu gezwungen durchzuhalten, weiterzumachen.
Vor Monaten vielleicht sogar vor Wochen konnte ich die Frage; ja warum machst du das? sehr gut beantworten. Meine Suche, ein Weg der Selbstfindung, Ein Weg zur Erkenntnis, etwas für mich zu tun, Sich zu besinnen, in Klausur gehen, – einzigartige Reise Erfahrungen zu machen…. Sich vom Alten, vom Erzwungenen.. dem einengenden Alltag zu befreien… Und vieles mehr.
Jetzt sitze ich da und kann die Frage nicht beantworten.

Wenn meine zweite Etappe, dann am 15. April in Österreich beginnt, dann hatte ich mit bedacht richtig meinen Startpunkt, wie ich es deutlich in den letzten zwei Tagen zu spüren bekommen habe, zwei Etappen vor der österreichischen Grenze, von Regensburg nach Straubing, von Straubing nach Parschalling, gewählt.
Vier Monate ohne Training, eine satte Erkältung mit Kopfschmerzen und Husten die sich ein paar Wochen da hinzog, von Medikamenten gegen meinen Heuschnupfen geschwächt startete ich dann am 11. April von Regensburg die Donau runter.
In der Nacht fiel die Temperatur auf 4°C…der Morgen noch frostig, dick eingepackt, mit sorgsamen Blick, Taschen und Ausrüstung prüfend, ging es dann los.

Mit dem Rad reisen ist es ganz anders als mit dem Motorrad. Man reist langsamer, man muss genügsamer sein in den Erwartungen der Tagesziele und Etappen. Sich mehr vorbereiten, bedächtiger die Ernährung planen, auf genügend Wasser zu trinken achtend, und bei Pausen, abends am Zelt und Morgens beim Aufbruch wesentlich konzentrierter darauf achtend, der Müdigkeit geschuldet, nichts zu vergessen.
So vergaß ich meine Stirnlampe in Geraldiné´s Zelt.
Nach 40 km, am ersten Tag, mit nun vollem Gepäck, waren meine Oberschenkel dick, Energie los, und ich quälte mich nur noch bis nach Straubing, somit auf 55 Tageskilometer.

Ich war der einzige auf der Zeltfläche des ruhigen, noch halb im Winterschlaf liegenden, fast servicelosen Campingplatzes.
Ich baute mein Zelt das alle erste Mal auf, legte mich schon gegen Acht hin, schlief das erste Mal in meinem neuen Schlafsack, die Temperatur fiel in der Nacht auf 1° C ab, träumte viel und durch einander und wurde von einem Konzert duzender unterschiedlichsten mir vollkommen unbekannten Vogelgezwitscher geweckt.
Ich lauschte Minuten lang – wie schön das war – mir so unbekannt – Köln ist tot dachte ich mir…hier waren noch Insekten, Vögel die nicht von zu vielem künstlichen Licht, Industrielärm und Futtermangel verzogen, verstorben waren. Sie lebten, lachten, kündigten aus voller Kehle froh den Morgengrauen, den neuen Tag an.

Ein neuer Tag. Freitag der12. April 2019.
Heute musste ich weiterkommen. Geplant war es bis nach Parschalling zu meinem alten Reisegefährte Rudi. Und vorher ein kleiner Stopp bei Peter, ein zur Zeit ausgebremster Reiseenthusiast, an den Ort gebundenen, aber mit seinem Herzen und seiner Seele reisst er allen Reisenden und ihren Geschichten mit und nach.
Nach 76 km erreichte ich Ihn, müde, an seinem Häuschen in Vilshofen. Wiedersehensfreude und eine Überraschung, Peter hat auf der Suche nach mir, einen weiteren Radfahrer aufgegabelt, Jan aus Bonn. Jan fährt auch mit dem Rad Richtung China. Seine angedachte und angekündigte Durchschnittsgeschwindigkeit, von circa 100 km am Tag, das ist nicht meine. Ich werde ihn fahren lassen müssen, auch wenn ich den einen oder anderen Tag etwas Gesellschaft ganz nett gefunden hätte.
Dazu kommt dass ich die nächsten zwei Tage hier bei Rudi bleiben möchte, und meine gerade frisch aufgeweckten Muskeln und Knochen noch einmal etwas Zeit geben möchte sich zu sortieren.
Wohl denn, wohl an. Der Hintern braucht auch eine Pause.

Ach ja noch eine Anmerkung:
Tagebuch schreiben, Berichte verfassen, dafür brauche ich Kaffee, ein Tisch, Strom, genügend Zeit und Ruhe zum Gedanken sortieren und Wörter finden, Schachtelsätze knoten.
Das schaffe ich, nach einem anstrengenden Fahrradtag, nicht. Dann bin ich müde, habe Hunger, will duschen, und mich hinlegen.
Wie das schreiben in der kommenden Zeit wird, kann ich nicht abschätzen.

Ich möchte mehr von diesem fröhlichen Vogelgezwitscher hören.

Letztes Frühstück in Köln

Nochmals gute Reise…
Ich wünsche Dir viel Glück
Dass Du heil wieder nach Hause kommst..

Machs gut.. höre ich seit 2 Tagen

Heute ist Abfahrt nach Regensburg. Ich hole da noch zwei kleine Teilstücke meiner letzten Etappe der Reise Richtung China (III), die ich etwas geschludert hatte, nach.

Ich möchte gerne zum Reisestart etwas sagen, schreiben, aber es fällt mir sehr schwer diesen Moment und die letzte Zeit in Worte zu fassen.
Es war nicht zu fassen.
Es ist 7:00 am 10.April 2019, ich sitze mit meinem ersten Kaffee auf dem Sofa, überlege wie es denn jetzt losgeht.
Die letzten Wochen war ich täglich mit Vorbereitungen beschäftigt, abgelenkt und eine echte Abfahrt, ein loslassen der Heimat war in so weiter Ferne, es war vollkommen unreal…es war weder emotional, noch rational zu fassen… es war weit weg.
Dann plötzlich waren es nur noch 3 Tage, 2 Tage, 1 Tag.
Das Fahrrad ist gepackt, ich muss noch meinen Pass einscannen, ein paar Farbphotocopien anfertigen….muss noch dies und noch das… Das GPS hat noch keine Karten, Lebensmittel keine gekauft. Naja- ich habe ja noch Zeit.

Ich wollte mir keine Gedanken über etwaige Unwägbarkeiten machen, ich wollte nur, dass ich diese Reise machen kann.
Ich hatte mehr Stress, und ich bin da auch noch nicht fertig geworden, Arbeiten am Haus, an der Wohnung, dem Reduzieren des Lagers etc..vor Reisebeginn zu schaffen, als an den Reisevorbereitungen.
Ich habe noch kein Visa, keine genaue Strecke im Detail geplant, ich hatte keine Zeit dafür.

Ich hatte leider auch keine Zeit alle Freunde, mir liebe Bekannte, mir wichtige Menschen noch zu treffen. Zuwenig Zeit für Gespräche.
7:30
Ich koche mir noch einen Kaffee.
Unterwegs werde ich keine Espressokanne haben – eher wird es Tee geben.
Heute Regensburg…morgen geht es dann langsam los.
Jeden Tag wird es Neues geben. Ich werde jeden Tag neue Landschaften, Menschen, Kulturen erfahren.
Jeden Tag werde ich mir Wasser, etwas zu Essen, einen Schlafplatz suchen. Morgens und während des Tages werde ich schauen wie ich fahre, wie weit ich noch will und werde sehen wie weit ich komme.
Nach meiner grob erstellten Übersicht habe ich für die nächsten 360 Tage 18000 Fahrkilometer vor mir. Täglich 50.. Das wird schon klappen.
Jetzt koche ich mir erstmal einen Kaffee, gehe hier noch mal duschen..dann ein gemütliches Frühstück und dann packe ich den Wagen mit meinen 5 Taschen und mein Rad.. das mich nun begleiten, tragen und ertragen soll.

Verwirrungen

eine (weitere) seltsame Nacht liegt hinter mir. Ich bin heute Morgen aufgewacht, habe mich in meinem Zimmer umgesehen, den neuen Tisch, die neue Treppe, den Holzboden, habe mich versucht an meinen Traum zu erinnern…der der meine Gefühle und “Wahrnehmung” wieder spiegelte….Eine Reise soll vor mir liegen ? Ich soll mir vorgenommen haben 10 Tagen aus Österreich aus zu starten? die letzte Zeit ist sehr schnell vergangen.so schnell..ich gehe noch auf reisen…?
Fühle ich nicht.

Reisestart ist der 15.4. ….
es kommt mir komisch vor – vollkommen unreal, so weit weg, gar nicht verständlich….irgendwie seltsam fremd.
Ich könnte doch auch einfach hier in meiner Koje liegenbleiben ….

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Mein Rädchen

Wie lange haben sich fernreisende Radfahrer mit der Auswahl ihres Equipment beschäftigt?
Ich weiss es nicht.
Ich kann euch nur sagen, dass der Denkprozess, das Aufraffen, dass sich darüber im Klaren werden ob man überhaupt sich mit einem Rad auf eine lange Reise begeben will sich schon verdammt lange hinzieht. – Lange genug.
Ob meine Entscheidung nun wirklich meinen Bedürfnissen entspricht kann ich heute, nach fast 2 Jahren, ohne echte Fahrradreise Erfahrungen, immer noch nicht mit Sicherheit sagen.
Wie will man das den auch mit aller Deutlichkeit wissen, wenn man das noch nie gemacht hat.

Daher bin ich für die Beratung von Peter Dedenbach vom Kölner Stadtrad doch sehr dankbar.

Meine Vorgaben waren:
Ich möchte ein Rad, das mich auf den nächsten Jahren auf einer langen Reise, durch Dick und Dünn, ohne großes Murren bringt.
Wartungsarm und leistungsstark. Ich bin 194 cm lang und derzeit gute 110 Kilo schwer.

Bei allen „Material“ und Fahrradvergleichen im Netz, in diversen Foren – vergessen manche 75 Kilo Menschen, die nur bis in die Eifel fahren, das ein Rad auf 10.000 und mehr Kilometern, auf schlechten Straßen, Schotter und Schlaglöchern mit einer vollständigen Reiseausrüstung, und ggf. Essen und Trinken für ein paar Tage ganz anderen Belastungen ausgesetzt ist…als ein Rad von der Stange auch nur zur Hälfte ertragen kann.

Peter Dedenbach vom Stadtrad Köln, – übrigens mit einer eigenen echt guten Werkstatt im Hintergrund, hatte sich meine Idee mit dem Rad nach China zu fahren angehört, mich angeschaut und folgendes empfohlen:

Das Rad London von der deutschen Manufaktur Utopia – 200 Kilo Zuladung

https://www.utopia-velo.de/fahrrad/london/

Eine Rholoff Narbe – einfach zuverlässig und wartungsarm
Brooks Sattel,
Taschen von Ortlieb,
Klamotten von Vaude. Punkt

Ich sag mal, bis auf noch ein paar kleine Feinschliffarbeiten, ist es das.
Das für mich Beste.

28.3.2019….ich weiss nicht was ich sagen soll

Ich sitze hier bei meiner ersten Tasse Kaffee, quer auf meinem angestammten Platz, in meinem “Zuhause”, also in meiner Meldeadresse. Ich geniesse es morgens länger zu brauchen, das heisst ich schluddere, oder ich träume bei meinem ersten Kaffee noch so vor mich hin. Gerne trinke ich diesen Kaffee auf meinem Sofa liegend, schaue meine Mails, stöbere im Internet oder überlege mir, was ich denn vor Reisebeginn noch alles tun muss, oder möchte, oder wollte.
zu viel….
28.3.2019….ich weiss nicht was ich sagen soll….
Wir bauen immer noch an unserer Treppe in meiner Wohnung, der Waschkeller wird renoviert, die Türen gerichtet…der LKW muss geleert und abgemeldet werden, das Motorrad, die Rosa wird noch eingemottet und mein Lager mit den Resten 30 Jahren Sammelwut muss aufgeräumt werden. Kein Thema…habe ja noch knapp 14 Tage Zeit.
Das Gespräch mit dem ADAC, dem Optiker, das kennenlernen der neuen Kamera, das einrichten von Programmen, das Herunterladen von Karten, bearbeiten des GPS…mache ich dann wohl abends oder später.

Auffällig bei dieser konsequenten und wohl durchdachten Reiseplanung, ich bereite mich auf diese Reise seit guten 1,5 Jahren vor, ist dass ich zwar mein Equipment überlegt neu zusammengestellt habe.
Aber weder den neuen Kocher jemals probiert, das neue Zelt noch nie aufgebaut, das Fahrrad noch nicht einmal fertig bepackt habe.
Nervosität kenne ich nicht – Alpträume, nassverschwitzt morgens aufwachen schon …
habe ja noch 14 Tage

das war die “alte” Auswahl, ein kleiner Einblick in meine Ausrüstung – da hat sich einiges geändert !!